Der frühe Kälteeinbruch verbunden mit starken Schneefällen Ende November 2010 sowie die im ICE-Tempo verabschiedete Winterreifenpflicht hat zu einem Run auf die Autowerkstätten und Reifenhändler geführt. Wartezeiten auf Reifenwechsel-Termine über mehrere Wochen sowie „Ausverkauft“ Schilder waren ein typisches Bild, dem sich Autofahrer konfrontiert sahen.
Lieferengpässe bei bestimmten Reifengrößen
Insbesondere bei Reifengrößen aus dem Kleinwagen Segment war das Reifen-Angebot sehr knapp, was sicherlich noch Nachwehen der Abwrackprämie von 2009 waren, die zu stark gestiegenen Verkaufszahlen im Kleinwagen-Segment führte. Aber auch für Allrad-Fahrzeuge, Busse und Vans ist es schwierig, passende Winterreifen zu bekommen. Das liegt unter anderem auch daran, dass im Jahr der Wirtschaftskrise 2009 die Hersteller von Pneus ihre Produktion teilweise auf bis zu 30% reduziert hatten, was jetzt bei einer anti-zyklischen Betrachtung zur Verknappung der Reifenangebots geführt hat.
Runderneuerte Reifen sind keine Alternative
Trotz Knappheit und gestiegenen Preisen am Reifenmarkt sind runderneuerte Reifen keine gute Alternative. Bei runderneuerten Reifen werden die Laufflächen eines Altreifens abgeraut, eine neue Lauffläche aufgelegt und anschließend vulkanisiert. Problematisch an diesen Reifen ist einerseits, dass sie nicht als Hochgeschwindigkeitsreifen erhältlich sind und somit für eine Vielzahl von PKW-Modellen nicht gefahren werden dürfen. Andererseits wehren sich auch nahezu alle großen Werkstatt-Ketten, eigens beispielsweise im Baumarkt gekaufte runderneuerte Reifen zu montieren. Offiziell wird dies meist mit der zur Reifen-Montage gehörenden Garantieleistung begründet, die bei diesen Reifen nicht gegeben wird. Hier könnte sich nämlich je nach Verarbeitungsqualität die aufgetragene Lauffläche lösen und einen Unfall verursachen.
Entwicklung am Reifenmarkt 2011
Branchenkenner gehen davon aus, dass die Preise für Autoreifen in diesem Jahr weiter steigen werden. Dies liegt nicht nur an der durch die Politik forcierte erhöhte Nachfrage, sondern auch an gestiegenen Kautschuk-Kosten, was die Produktionskosten der Reifenhersteller anhebt. Insgesamt können die Verbraucher von einer Preissteigerung von 6-12 Prozent sowohl bei Winter-Pneus als auch bei Sommerreifen von den führenden Marken ausgehen, so dass Autofahrer zum einen auf aktuelle Angebote von stationären Händlern und Reifen-Shops im Internet achten sowie über antizyklische und rechtzeitige Reifenkäufe nachdenken sollten.